CO₂-Ausstoß reduzieren – Gute Nachrichten von der Klimakonferenz

Es gibt super gute Nachrichten von der Klimakonferenz Paris

Die Nationen haben sich dazu geeinigt, den CO₂ Ausstoß bis 2050 drastisch zu reduzieren, um den Klimawandel entsprechend der RCP 2.6 Szenarien bis zum Jahr 2100 auf max. 2 °C
zu begrenzen.

Zentrales Ziel der 195 Länder ist es, die durch Treibhausgase verursachte Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius zu begrenzen –

und wenn möglich sogar auf 1,5 Grad. Allerdings werden die nationalen Klimaziele weiterhin von den einzelnen Ländern selbst festgelegt. Und bislang reichen die vorliegenden Zusagen nicht aus, um den Klimawandel auf ein erträgliches Maß zu begrenzen.

Anders als bisher ist der Abbau von Treibhausgasen künftig Aufgabe aller Staaten und nicht nur der Industrieländer. Laut Vertrag soll der Ausstoß von Treibhausgasen möglichst bald sinken. In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts sollen dann nicht mehr Treibhausgase ausgestoßen werden, als ananderer Stelle – zum Beispiel durch Neuanpflanzung von Wäldern – absorbiert werden können.

Quelle: http://www.ruhrnachrichten.de

Doch was bedeutet das ganz konkret und warum müssen wir denn überhaupt etwas tun? Schauen wir uns die Klimaentwicklung der Erde in der Vergangenheit über die letzten 600.000 Jahre an, dann stellen wir fest, dass es im Zeitraum von 100.000 Jahren immer wieder Eiszeiten und Warmzeiten gegen hat. Heute leben wir im Holozän und im Vergleich zu früheren Zeiten ist die durchschnitliche Temperatur nur gering über den Werten von damals.

Müssen wir also gar nichts tun und können uns einfach auf die faule Haut legen?

Ist doch alles ganz normal?

Das soll dieser Artikel beleuchten und dann auch Tipps geben, was jeder Einzelen von uns dazu beitragen kann.

Der Anteil an gelöstem CO₂ in der Atmosphäre bestimmt den Verlauf der Temperaturkurve

Quelle: Geomar
Quelle: Geomar

Zunächst einmal kann im Geschichtlichen Verlauf fest gestellt werden, dass der CO₂ Anteil der Luft mit den Temperaturen auf der Erde korelliert. Das bedeutet, dass mit steigendem CO₂ Anteil die Temperaturen ebenfalls ansteigen. Das CO₂ ist zum größten Teil im Boden und in den Ozeanen gebunden. Anhand der Betrachtungen aus der Vergangenheit lassen sich entsprechende Klimamodelle erstellen, mit deren Hilfe dann entsprechende Szenarien für die Zukunft entwickelt werden können. Über diese können dann die zu erwartenden Änderungen aufgezeigt werden. Unsere Atmosphäre setzt sich wie im Bild des WWF dargestellt zusammen.

Zusammensetzung der Atmosphaere
Quelle: WWF / DKK

In den 0,1 % Spurengase sind die klimabedingten Anteile enthalten, also CO₂, Methan und andere.

Und diese Anteile steigen seit 1960 eben extrem an, zum einen durch trocken legen von Mooren, Roden von Wäldern und damit einhergehenden Trocken Legungen der Böden, zum anderen durch die Nutzung fossiler Brennstoffe im Verkehr oder bei der Energieerzeugung. In diesem Jahr wurde der Wert des CO₂-Gehaltes der Luft erstmals in der Geschichte der Erde auf einen Wert von 400 ppm getrieben, wie die folgende Grafik vom Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel zeigt.

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Aussichten auf unterschiedliche Szenarien

Ich habe zu Beginn ja bereits über das RCP 2.6 Szenario gesprochen. Die Wissenschaftler betrachten verschiedene Szenarien nach den RCP Kriterien, welche sind: RCP 2.6, RCP 4.5 und RCP 8.5, welche von unterschiedlichen Temperaturerhöhungen bis zum Jahr 2100 ausgehen.

RCP Szenarien
Quelle: nach Van Vuuven – DKK/WWF

Schaffen wir es, die Erhöhung auf 2 ° zu halten, sieht noch alles relativ gut aus, doch schon bei einer Erhöhung um 4 ° käme es zu einer dramatischen Veränderung des Meeresspiegels und damit zu Veränderungen der Küstenlinien.  Das folgende Video zeigt die Veränderungen im Vergleich von 2° zu 8°. Rot bedeutet hier, dass der Meeresspiegel steigt, blau, der Meeresspiegel sinkt.

Die Erdgeschichte zeigt deutlich, dass es Temperaturschwankungen immer gegeben hat und immer geben wird und daher normal sind, die antrophogenen Veränderungen durch den Menschen haben jedoch einen deutlichen Einfluss auf die weitere Entwicklung. Es liegt an uns, wie unsere Zukunft und die unserer Enkel und Urenkel aussehen wird.

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Wie kann die Einhaltung des RCP2.6 Szenarios erreicht werden?

Wie schon erwähnt, kann eine Einhaltung der RCP2.6 Szenarien nur durch drastische Maßnahmen erreicht werden, wie Sie jetzt in Paris von den beteiligten Staaten beschlossen wurden. Dazu muss der CO₂-Ausstoß um 80 bis 95 % reduziert werden, was eine große Herausforderung unserer Zeit ist.

Der größte anthropogene Ausstoß an Treibhausgasen geschieht durch die Nutzung fossiler Brennstoffe (65%) sowie durch Brandrodungen (11%).

Anthropogene Treibhausgas-Emissionen
Quelle: IPCC Bericht 2014

Doch auch der CH4-Ausstoß liegt mit 16% sehr hoch. CH4 (Methangas) entsteht zum größten Teil durch die Massentierhaltung und bildet das zweitgrößte anthropogene Treibhausgas.

An etwa 70 % der mikrobiellen Methanemission auf der Erde ist der Mensch ursächlich beteiligt. Hauptmethanbildner sind die Rinderhaltung, Nassreisanbau, Erdgasgewinnung und Deponiegase.  Die bedeutendste, natürliche Methanquelle sind die tropischen Feuchtgebiete.

Quelle: Pflanzenforschung.de

Es wird also deutlich, wo der Mensch ansetzen kann.

Deutschland hat mit der Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien schon einiges getan, um die Nutzung fossiler Brennstoffe einzudämmen, doch kann hier noch sehr viel mehr getan werden. 1/4 der Energien werden bereits regenerativ erzeugt, hier geht aber noch wesentlich mehr. Notwendig für die Erhöhung der Stromerzeugung aus regenerativen Energien sind aber auch Speichermöglichkeiten, um die Stromschwankungen durch die Verbraucher im Netz aufzufangen.

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Das die Umstellung für Deutschland bis 2050 kein großes Problem darstellt, sondern durchaus ohne eine riesige Kostenexplosion zu finanzieren ist, darüber berichtete die Süddeutsche Zeitung am 10.12.15 in Ihrem Artikel „Wie Deutschland auf 100% Ökostrom umsteigen kann“ Dafür ist die gesellschaftliche Akzeptanz notwendig.

Und was kann jeder einzelen von uns tun?

12 Tipps zur Reduzierung des CO₂-Ausstoß für dich

  1. Energieklasse A – Achte beim Kauf von neuen Elektrogeräten wie Kühl- und Gefrierschränken, Herd usw. auf die Energieeffizienzklasse. Du solltest keine Geräte der Klassen G bis A kaufen, aktuell sind die Klassen A++ oder A+++. Ersetzt du einen Kühlschrank der Klasse B durch einen der Klasse A+++, so spart das etwa pro Jahr 160 kg  CO₂ und etwa 74,- € Stromkosten.
  2. Zusätzlich lässt sich noch Geld und CO₂ einsparen, wenn der Kühlschrank auf 7° statt 5° und die Truhe auf 18° statt 20° eingestellt wird und diese an einem kühleren Ort stehen (weg vom Heizkörper und in den Keller) = 20 kg CO₂ und 10,- €.
  3. Geräte abschalten statt in den Standby-Modus zu wechseln. Schalte deine Verbraucher komplett ab. Bei einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 10 W im Standby Modus spart das bei 5 Geräten (und die kommen schnell zusammen (PC-Monitor, PC, Fernseher, Videorecorder, Musikanlage…) 100,- € und 220 Kilogramm CO₂
  4. Wasser im Wasserkocher statt auf dem Herd kochen. Der Wasserkocher arbeitet schneller und spart so Energie.
  5. Wasch- und Geschirrspülmaschine nur voll beladen anstellen.
  6. Senken Sie die Raumtemperatur in Ihrer Wohnung um 1 °, spart das etwa 450 kg CO₂ und 135,- €
  7. Kochen mit passendem Deckel start etwa 1/3 der Energie ein.
  8. Solarzellen aufs Dach – das spart eta 500 kg CO₂
  9. Regionale Produkte kaufen – Einsparungen im Transport ca. 330 kg CO₂
  10. Verpackungsmaterial sparen
  11. Energiesparlampen verwenden – pro Lampe ca. 22 kg CO₂.
  12. Schon jetzt einen Anbieter für Ökostrom und Gas wählen – 1930 kg CO₂ – für ein unverbindliches Angebot kannst du direkt das Formular am Ende des Artikels nutzen.

Sicher gibt es noch jede Menge weitere Möglichkeiten zur Einsparung. Hast du noch Ideen, die du vielleicht auch schon nutzt? Dann hinterlasse mir doch einen Kommentar.

weitere Quellen:
Klimanavigator – Eine Seite zur globalen Klimamodellierung
Deutsches Klimarechenzentrum
GIGA Institut – Think Globally
Pflanzenforschung.de – Über die Entstehung von Methan
Bildungsserver – Aussagen zu Methan
WWF – Energiespartipps
Zeit – 30 Tipps für Klimasparer
Finde Dich Selbst – Brandrodungen für Ackerland und Bio-Kraftstoff
Süddeutsche Zeitung – 100 % Ökostrom in Deutschland bis 2050
Ruhrnachrichten – Ergebnisse der Klimakonferenz in Paris

Wer schreibt denn hier?

Frank Ohlsen - Entspannungstrainer, Outdoorcoach, Mentaltraining, Achtsamkeitstraining, wertschätzende KommunikationFrank Ohlsen ist Entspannungstrainer und Outdoorcoach, Computerspezialist und freier Energieberater. Seine Vision von einer besseren Welt lautet: Meine Reisebegleiter jeden Tag ein bisschen glücklicher machen und Wege aufzeigen, dass es so bleibt. Das seine Tätigkeiten dabei keinen Widerspruch bedeuten, beweist er dabei in seinen Blogartikeln und in seiner täglichen Arbeit.

 

 

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